Das lang erwartete Dragon Age-Revival mit dem Titel Dragon Age: The Veilguard sollte Biowares RPG-Kompetenz unter Beweis stellen. Doch das Spiel enttäuschte massiv - es erhielt von 7.000 Metacritic-Nutzern nur 3/10 Punkte und verkaufte lediglich 1,5 Millionen Einheiten, 50% unter EAs Prognosen. Dies wirft ernsthafte Fragen zu Biowares Zukunft auf, inklusive dem nächsten Mass Effect-Teil.
Inhaltsverzeichnis | |
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Die turbulente Entwicklung von Dragon Age 4 | |
Schlüsselpersonal verlässt BioWare | |
Dragon Age 4s gescheiterte Mass Effect-Adaption | |
Ist Dragon Age am Ende? | |
Was kommt als nächstes für Mass Effect? |
Die turbulente Entwicklung von Dragon Age 4
Das Spiel durchlief vor Veröffentlichung fast ein Jahrzehnt konzeptioneller Wechsel. Nach Dragon Age: Inquisitions Erfolg 2015 plante BioWare eine TES-große RPG-Reihe mit drei neuen Titeln zwischen 2019-2024. Doch Ressourcen wurden für Mass Effect: Andromeda und später Anthem abgezogen, was Dragon Age bis 2019 in Vorproduktionslimbo ließ, bis der Live-Service-Versuch "Joplin" nach Anthems Scheitern aufgegeben wurde. Das neu gestartete "Morrison"-Projekt wurde schließlich Dreadwolf (später in The Veilguard umbenannt) - eine Entwicklungssaga voller Kurskorrekturen und verlorenem Momentum.
Schlüsselpersonal verlässt BioWare
Nach Veröffentlichung schrumpfte BioWare von 200 auf unter 100 Mitarbeiter durch Entlassungen und Abwanderung. Wichtige Abgänge:
- Lead-Autoren Patrick und Karin Weekes (Mass Effect-Trilogie, DA: Origins/Inquisition)
- Game Director Corinne Bouche (wechselte zu neuem RPG-Studio)
- Charakterdesignerin Cheryl Chi (zu Motive Studio)
- Creative Director John Epler (zu Full Circle)
Diese Abgänge bedeuten einen massiven Verlust an Know-how, auch wenn sie nicht das Studio-Ende signalisieren.
Dragon Age 4s gescheiterte Mass Effect-Adaption
Entwickler übernahmen zahlreiche Mass Effect-Elemente wie ME2s Begleitersystem und ME3s Citadel-Interaktionen. Doch die Umsetzung scheiterte:
- Weltzustands-Anpassung beschränkt auf Inquisition-Entscheidungen
- Traditionsfiguren wie Solas/Morrigan untergenutzt
- Typisch komplexe Serienthemen zu stark vereinfacht
- Dialoge ohne folgenschwere Verzweigungen
Das Ergebnis war ein solides Action-Adventure, das weder als RPG noch Dragon Age-Titel überzeugte.
Ist Dragon Age am Ende?
EA-Manager deuteten an, die Reihe hätte als Live-Service-Titel besser funktioniert. CEO Andrew Wilson betonte Multiplayer-Mechaniken als Branchenstandard. In Finanzberichten priorisiert EA nun Sporttitel und Battlefield vor Singleplayer-RPGs. Trotz treuer Fans würde jede Fortsetzung Jahre Neuentwicklung - vielleicht sogar grundlegende Erneuerung - benötigen.
Was kommt als nächstes für Mass Effect?
Derzeit in Vorproduktion bei stark verkleinertem BioWare:
- Geleitet von Veteranen wie Michael Gamble
- Ziel: Photorealismus jenseits von The Veilguard
- Mögliche Verbindung von Original-Trilogie und Andromeda
- Nicht vor 2027 erwartet
Das Projekt steht unter enormem Druck, The Veilguards Fehler zu vermeiden und ein würdiges Sci-Fi-Epos abzuliefern.